Der Besuch der Kirche mit Händy

Sehr geehrte Pilger! Ich heiße alle Pilger, die das Sanktuarium in Langenau, besuchen, herzlich willkommen

 

 

Sanktuarium Unserer Lieben Frau von Langenau, 

der Königin Polens und Fürsprecherin der Versöhnung

 

 Grab des Kirchenerbauers Vater Iwo Roweders

 Porträt von Vater Iwo Roweder aus dem Jahre 1765

 Gemälde des seligen Pfarrers Bronisław Komorowski

 Epitaphium von Vater Urban Müller, einem Komponisten

 Epitaphium von Vater Placyd Werner (+ 1774)

 Epitaphium von Pfarrer Burchard Badach (+ 1622)

 Eingang in die Krypta (u.a. mit dem Grab von Vater Urban Müller)

 Von einem Engel gestütztes und in der Kirchenmitte hängendes Kruzifix

 Gemälde: Melchisedechs Opfergabe 

 Gemälde:  Hl. Josef

 Gemälde:  Hl. Bernhard 

 Gemälde: Hl. Barbara

 Gemälde: Muttergottes-Bildnis vom Altar der Rosenkranzbruderschaft

 ALTAR: Kreuzigungsaltar (mit Reliquien des Heiligen Kreuzes)

 ALTAR der Rosenkranzbruderschaft

 ALTAR des Heiligen Bernhard von Clairvaux

 Gemälde: Taufe Christi

 Kanzel  

 Taufstein

 Gemälde: Die Anbetung der Könige aus dem Morgenland

 ALTAR des  „Guten Todes” (mit „Feretron”)

 Gemälde: Hl. Florian  

 Gemälde: Die Feinde des Kreuzes

 Gemälde: Christus (ursprünglich befand sich das Gemälde auf dem Hauptaltar)

 Reliquien der Heiligen Olivia di Anagni

 HAUPTALTAR mit dem Gemälde Unserer Lieben Frau von Langenau und der Ikone des hl. Nikolaus von Myra

 Von Vater Iwo Roweder 1749 errichtetes Xenodochion

 Kreuz des hl. Adalberts, errichtet 1000 Jahre nach seinem Tod (+ 997)

 

Sehr geehrte Pilger!

              Ich heiße alle Pilger, die das Sanktuarium in Langenau, besuchen, herzlich willkommen. Besonders herzlich begrüße ich diejenigen, für die der Besuch der hiesigen Kirche zugleich eine Rückkehr in das Land der Kindheit ist – ihrer eigenen Kindheit oder der ihrer Vorfahren. Die vor einigen Jahren erfolgte Erhebung der Kirche in den Rang eines Sanktuariums entsprang der Überzeugung, dass die Versöhnung der Schlüssel zum Verständnis der komplizierten Geschichte Pommerns und des mensch­lichen Lebens überhaupt ist. An diesem Ort der Gnade öffnen wir uns für die Schönheit der in der Bibel niederschriebenen, überzeitlichen Botschaft: „Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!” (2 Kor 5,20).

               Die erste Kirche war vor über sechshundert Jahren von den Zisterziensern, die in Langenau von 1302 an über fünf Jahrhunderte hinweg Seelsorge betrieben, auf diesem Hügel errichtet worden. Ihre heutige architektonische Form und die Ein­richtung hat die Kirche Vater Iwo Roweder, einem Zisterzienser, dessen Grab sich in der Vor­halle der Kirche befindet, zu verdanken. Die Besichtigung der Kirche ist eine Art Reise in Vater Iwo Roweders Geistigkeit und dient der Entdeckung der Prämis­sen für die Entste­hung des Sanktuariums der Versöhnung. Ich wünsche Ihnen eine fruchtbare Erkun­dung unseres Sanktuars, das spannende Geheimnisse in sich birgt. 

Pfarrer Gregor Rafinski

 

I. POMMERN – DAS LAND DER VERSÖHNUNG UND SOLIDARITÄT

 

Die von 1880 an in Pruszcz (dt. Praust) und Umgebung vorgenommenen Aus­gra­bun­gen beweisen, dass es hier bereits am Ende der Steinzeit menschliche Siedlungen gegeben hatte (die hiesige frühslawische Bevölkerung gehörte der pommerschen Ge­sichts­urnenkultur an, ein Bodendenkmal befindet sich in der Straße ul. Spacerowa). Lan­genau verdankt seine Vitalität der Lage an der „Bernsteinstraße“, die von Händlern aus Südeuropa benutzt wurde. Das bei der Kirche stehende Kreuz ㉘verewigt die Mis­sion des heiligen Adalberts von Prag, der im Jahre 997 auf seiner Missionsreise, als er vom Hof Ottos III. in das Land seines Verbündeten, Bolesław I. des Tap­fe­ren, zog, um unter den heidnischen Pruzzen und Wilzen das Evangelium zu verbreiten so­wie Danzig zu tau­fen, auch durch Langenau kam. In den nachfolgenden Jahrhunderten führte der Weg ins multi­kul­tu­rel­le Danzig, wo die Wege der Ankömmlinge aus ganz Europa zusammen­lie­fen, über Langenau. Langenau war Menschen aller Art gegenüber offen. Nach Grün­dung der Pfarrei kamen Langenauer Pfarrer aus der Kaschubei, aus Ermland, aus Deutschland und Polen. Iwo Roweder selbst sprach ausgezeichnet Lateinisch, aber, je nach Bedarf, bediente er sich der deutschen oder der polnischen Sprache. Er war Initiator der Einführung des Gemäldes der Gottesmutter, der Königin Polens (1741; s. ) und des Al­tars mit Inschriften in deutscher Sprache (1760; s. )[1] in die Langenauer Kir­che. Ein Beweis für die friedliche Koexistenz der deutsch- und polnischsprachigen Ein­woh­ner ist das in den Beständen der Pfarrei befindliche, 1716 in Dan­zig entstandene „Ritual“, in dem die nacheinander folgenden Pfarrer die Über­tra­gun­gen verschiedener litur­gi­scher Texte aus dem Lateinischen ins Polnische und Deut­sche handschriftlich festhielten. Die Langenauer Glocken aus den Jahren 1625 und 1645, die 1942 zu Kriegszwecken außer Landes gebracht worden waren, sind wiederum Zeugen einer Zeit des Hasses. Dank dem guten Wil­len der Einwohner von Viersen und Augsburg kehrten die Glo­cken 2008 aus Deutschland nach Langenau zurück und werden seitdem „GLOCKEN DER VERSÖHNUNG” ge­nannt. Wir leben in solch einer Zeit, in der wir bereits wissen, dass die Versöhnung, und nicht der Hass der Schlüssel zur Interpretation der schwieri­gen Geschichte Pommerns ist. Ge­wis­sermaßen hält unsere Kirche, die am 15. Januar 2008 zum SANKTUARIUM Unserer Lieben Frau von Langenau, Königin Polens, Für­spre­cherin der VERSÖHNUNG erhoben wurde, Wache über diese Regel. Maria er­mun­tert alle, die das Langenauer Gotteshaus besuchen, sich an ihrem Werk der Versöh­nung zu beteiligen – der Versöh­nung unter den Völkern, unter den sich zu verschiedenen Reli­gio­nen bekennenden Menschen, der Versöhnung in entzweiten Familien und der Aus­söh­nung mit Gott für all jene, die durch Sün­de abtrünnig geworden sind. Die Gottes­mutter belehrt uns: „das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Ver­söhnung aufgetragen hat“ (2 Kor 5,18). Es empfiehlt sich, vor der Be­sichtigung der Kir­che das im hiesigen Sanktuar gesprochene Gebet kennen zu lernen:

„Unsere liebe Frau von Langenau, Fürsprecherin der Versöhnung, behüte uns vor dem Gift des Hasses. Führe uns zu Christus – dem Fürsten des Friedens. Belehre uns, wie Menschen anderer Gesinnung zu achten sind, wie mit Brüdern zu sprechen ist, die sich als unsere Freunde erklären. Mutter, erbitte uns bei Deinem Sohn die Gnade des Frie­dens und der Freiheit für unsere Brüder aus dem Osten und dem Westen, aus dem Norden und dem Süden. Lehre uns wahre menschliche Solidarität“.

 

II. ARCHITEKTONISCHE GRUNDSÄTZE DES SANKTUARS: „MEINE LIEBE IST DER GEKREUZIGTE” („AMOR MEUS CRUCIFIXUS EST”)

 

Die Besichtigung der Kirche fangen wir mit der Betrachtung der allgemeinen architektonischen Grundsätze der Kirche an. Sie selbst beinhalten eine Botschaft, die sich mit den oben angeführten Worten der hl. Birgitta zusammenfassen lässt, die auch die Dominante von Vater Iwo Roweders Geistigkeit wiedergibt (die Reliquien der hl. Birgitta befinden sich im Reliquiar am Altar ).

               Bei Betreten der Kirche lenken wir unsere Schritte nach Osten (s. Luk 1,78 „wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe“). Der Grundriss der Kirche wird auf eine geregelte Weise in den umgebenden Raum eingeschlossen. Die “Arme“ der auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes gebauten Kirche richten sich nach den vier Himmelsrichtungen und umfassen somit die ganze Welt. Die Wolken darstellenden und die östliche, nördliche und südliche Wand krönenden Fresken (aus der 2. Hälfte des 18. Jh.s) bewirken, dass der Innenraum der Kirche wie ein „Vorraum zum Himmel“ erscheint, in den der Weg durch einen „Triumphbogen“ führt. Diesen Bogen bilden wiederum zwei Bögen, die die beiden den Orgelprospekt stützenden Pfeiler krönen. An der Decke des Gotteshauses ließ Iwo Roweder einst goldene Sterne platzieren. Alles, was sich in der Kirche befindet, sollte die Antwort auf die Frage illustrieren, wie man die Grenze zwischen der „Erde“ (profanum) und dem „Himmel“ (sacrum) über­schreiten kann.

                Wenn wir die Kirche betreten, stellen wir uns unter das von einem Engel gestützte Kreuz mit der über den ganzen Innenraum der Kirche dominierenden Skulptur des gekreuzigten Jesus. Der Gekreuzigte ist im Zentrum der, wie bereits erwähnt, auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes gebauten Kirche platziert („in medio ecclesiae”, wie in einem historischen Besichtigungsbuch zu lesen ist). Dies veranschaulicht die Wahrheit, das die Kreuzigung Christi ein zentrales Ereignis in der Geschichte des Universums ist (s. Kol 1,19-20); über das Kreuz Christi führt unser Weg in den Himmel (N.B. Eine Skulptur des gekreuzigten Christi ist auch auf dem Vordergiebel der Kirche zu sehen). 

 

III. CHOR: „TOR INS HIMMLICHE JERUSALEM”

 

In der Kirche hat der mit einer Balustrade abgegrenzte Chor als ein Ort, wo die Liturgie stattfindet (auch Presbyterium genannt), eine besondere Bedeutung. An der Gren­ze des Chors, oberhalb der Kanzel , befindet sich eine das „Tor ins himm­li­sche Jerusalem“ symbolisierende Skulptur, die den Erzengel Michael mit Flam­menschwert und Schädel darstellt. Die sich im Presbyterium befindenden Objekte erinnern uns daran, dass der „Schlüssel“ zu diesem Tor das Wort Gottes, Eucharistie und die Taufe sind.

 

1. Kanzel: das Geheimnis des göttlichen Wortes

 

               Die der Verkündung von Gottes Wort dienende Kanzel ist Mitte des 18. Jh.s entstanden. Unter der Kuppel der Kanzel befindet sich ein Relief mit einer sym­bo­li­schen Darstellung des Heiligen Geistes als Taube, und an der Hinterwand der Kanzel sieht man sieben Flammen, die die Gaben des Heiligen Geistes symbolisieren.

 

2. Hauptaltar: das Geheimnis der die Kirchengemeinschaft aufbauenden Eucharistie

               Der aus dem 17.-18. Jh. stammende Hauptaltar, wo die Eucharistie in der Kir­chen­gemeinschaft gehalten wird, veranschaulicht die Theologie der Kirche.

               1: Auf dem Antepedium befinden sich die gestickten Gestalten der Kirchen­patrone: des hl. Nikolaus, Mariä Himmelfahrt und des Osterlamms.

            2: Der Tabernakel – angefertigt im Jahre 2000. Sechs silberne Leuchter mit einer eingravierten Widmung in der lateinischen Sprache „Gott dem Allerbesten, dem Allerhöchsten, Mariae Gottesmutter und dem heiligen Nikolaus – Iwo Roweder…, 1757”.

            3, 5: Oberhalb des Tabernakels befinden sich die Skulpturen der Engel, die die Passionswerkzeuge halten: Leiter, Pfahl, Hammer und Nägel, Dornenkrone, Kreuz und Speer.

            4: Über dem Tabernakel befindet sich eine ORTHODOXE IKONE DES HL. NIKOLAUS VON MYRA, die vor einigen Jahren aus dem Osten hierher gebracht wurde.

            6, 8, 9, 11: Die Kirchengemeinschaft stützt sich auf das Fundament der Apos­tel, unter denen, nach dem hl. Paulus (6) den „Pfeilern“ der Kirche, und zwar dem heiligen Petrus (er ist in der dritten Altarebene zu sehen, ebenso die Figur des heiligen Paulus), dem heiligen Jakobus und dem Evangelisten Johannes (die Gestal­ten sind in der vierten Altarebene zu sehen: 9 und 11) besondere Bedeutung zukommt.

            7: Die sich zur Eucharistie versammelnde Gemeinschaft nimmt - unterstützt von den himmlischen Patronen: dem hl. Nikolaus und der Gottesmutter - am Geheimnis der Gemeinschaft der Heiligen teil. Die Gemälde „Heilige Mutter von Rokitno“ und „Hl. Bischof Nikolaus mit Maria“ befinden sich in der Mitte des dritten Stockwerks und werden wechselweise bei den Rhythmen der Turnmusik enthüllt.

               Das Gemälde „Heilige Mutter von Rokitno“ wurde 1741 von Vater Iwo Rowe­der nach Langenau gebracht. Im Jahr 2008 wurde das Gemälde zum Zentrum des San­ktu­ariums Unserer Lieben Frau von Langenau, Königin Polens, Fürsprecherin der Versöh­nung. Maria wird mit einem weißen Adler am Herzen und einer königlichen Krone auf dem Kopf, also als Königin Polens, gezeigt. Der Titel Fürsprecherin der Versöhnung deutet darauf hin, dass die Mission Mariä nie gegen jemanden gerichtet ist. Das Langena­uer Gotteshaus hat die Menschen verbunden. So war es immer, und so soll es auch blei­ben. Der Schlüssel zum Verständnis der komplizierten Geschichte dieser Region ist die Versöhnung. Am Rande des unter dem silbernen Kleid versteckten Gewandes der Gottes­mutter (das Gewand ist auf den in der Kirche erhältlichen Bildern zu sehen) sind die Werk­zeuge der Passion Christi sowie ein enthülltes Ohr zu sehen: Maria ist die mit Jesus mitleidende Schmerzensmutter. In Rokitno wird sie die „Geduldig erhörende Gottes­mut­ter“ genannt. Um das Gemälde herum befinden sich Votivgaben, darunter eine von Kar­di­nal Tarcisio Bertone (Staatssekretär Seiner Heiligkeit) geweihte Krone.

 

Das Gemälde „Hl. Bischof Nikolaus mit Maria“. Im Zentrum des Gemäldes wird ein Ereignis dargestellt, das sich auf dem Ersten Konzil von Nicäa zugetragen hat: Bischof Nikolaus, aufgebracht über die von Arius verbreitete Häresie über Jesus und Maria, hat diesen geohrfeigt, woraufhin der Ausschluss des hl. Nikolaus aus dem Kreis der Konzilsväter und seine Entfernung aus dem Amt folgten. Doch in der folgenden Nacht erschie­nen die Gottesmutter und Jesus mehreren Konzilsvätern im Traum und setzten sich für Nikolaus ein. Am nächsten Morgen erhielt Nikolaus sein Bistum zurück. An den Traum knüpft die von einem Engel gehaltene Schärpe auf dem Gemälde an, auf der die Worte Mariä in latei­nischer Sprache, dass „gerade dieser“, d.h. Nikolaus, Bischof sein soll, aufge­schrie­ben sind. Die Gottesmutter persönlich überreicht Nikolaus die Bischofs­insignien: Mitra und Bischofsstab.

            10: Die Kirche realisiert den uralten Plan des dreieinigen Gottes. Im Zentrum der fünften Altarebene befindet sich ein in der Werkstatt von Herman Han (1574-1627/8) entstandenes Bild der Heiligen Dreifaltigkeit (Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist).

            12: An dieser Stelle befand sich in den Jahren 1741-2000 das Gemälde „Heilige Mutter von Rokitno“. Das Bild mit dem Osterlamm ist 2000 entstanden.

            13: Den Altar krönt die Skulptur „Mariä Aufnahme in den Himmel“.

               . Das Eucharistiemotiv hebt das Bild vom die Eucharistie stiftenden Christus hervor. Das Gemälde befand sich bis zum Jahr 2000 im zweiten Stockwerk des Hauptaltars, wo es wechselweise mit dem Gemälde des hl. Nikolaus ausgestellt wurde (an der Stelle 7).

 

3. Taufstein: die Gnade des ewigen Heils

 

               An der Grenze des Chores und des für die Gläubigen bestimmten Raumes befindet sich ein Taufstein (in Form eines blühenden Baumes?). Auf seinem Deckel ist die Szene der Taufe Jesu durch den hl. Johannes im Wasser des Jordans dargestellt. Hinter dem Taufstein ist ein von einem Engel gestütztes Relief zu sehen, das die Taufe im Kontext des erlösenden Leidenswegs und des Todes Christi zeigt. Im Mittelpunkt des Reliefs befindet sich ein blutendes, mit drei Nägeln durchstochenes und mit einer Dornenkrone umgebenes Herz; sichtbar ist auch das Symbol IHS mit einem Kreuz (IHS = „Jesus Christus Erlöser [Soter]”). Auf dem Schutzschild sehen wir ein Bildnis des Gekreuzigten.

 

Sonstige Objekte im Chorraum

 

               Gemäss den Anforderungen des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden der Hauptaltar und die Kanzel zwecks reformierter Liturgie „verdoppelt“. Vor dem Hauptaltar (Hochaltar) befindet sich ein Tischaltar, in den eine den heiligen Bernhard von Clairvaux mit dem Gekreuzigten Christi darstellende Skulptur aus dem 18. Jh. hineinkomponiert wurde (den heiligen Bernhard von Clairvaux, Reformator des Zisterzienserordens, zeichnete eine tiefe Ehrfurcht vor der Passion Christi aus. Die Mönche haben mehrmals gesehen, wie er gefühlvoll mit dem Gekreuzigten sprach). Neben der Kanzel steht ein neues Lectorium mit der ausgestellten Bibel und einer HEBRÄISCHEN INSCHRIFT: „Das Wort des Herrn“. Ein neues Element sind auch die Sedilien mit dem Pult (auf dem hinteren Teil – der hl. Nikolaus, eine Kopie des Gemälde aus Mechau).

                Das „Die Feinde des Kreuzes” darstellende Gemälde ist eine Illustration der im 18. Jh. verbreiteten Vision der Katholischen Kirche als „belagerte Festung“. Heut­zu­tage ist dieses Gemälde im Kontext der Mission Mariä, der Fürsprecherin der Versöh­nung, zu sehen. Die Versöhnung ist die Begegnung der ihrer eigenen Identität bewussten Partner.

                Gemälde aus der Mitte des 18. Jh.s: Hl. Florian aus Lauriacum, Märtyrer (+ 304), seit 1436 Hauptpatron des Königreiches Polen, Schutzpatron von Krakau, wo Vater Iwo Roweder studiert und die Priesterweihe empfangen hat.

                Reliquiar mit den Reliquien der heiligen Olivia aus Anagni, Eremitin, (+ 3. Juni 492 in Anagni, Italien). Den Kult der heiligen Olivia di Anagni führte Vater Iwo Roweder 1739 in Oliva ein. Die damaligen Reliquien verschwanden um das Jahr 1830, aber 2013 hat der Danziger Metropolit Ebf. Sławoj Leszek Głódź erneut die Reliquien der Heiligen Olivia di Anagni herbei geholt und im Langenauer Sanktuarium, an Vater Roweders letzter Ruhestätte, untergebracht. Das Reliquiar stellt eine Votivgabe der Pfarreigemeinschaft und des Pfarrers Grzegorz Rafiński an die hl. Olivia aus dem Jahr 2013 dar. Auf dem Reliquiar gibt es eine Inschrift, die die Mission der hl. Olivia zusammenfasst: „Heilige Olivia, erbitte uns den Frieden unserer Tage!“.

                und  Der Chorraum öffnet sich zum für Laien bestimmten Kir­chen­raum mit zwei Gemälden, deren Thematik sich mit der Offenbarung Jesu Christi ver­bin­det: das Bild  – Die Taufe Jesu im Jordan – ist die Illustration des in Mt 3,13-17 beschrie­benen Ereignisses: („[Johannes] sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe”). Symmetrisch zu diesem Bild befindet sich das Bild , das das Sichtbarwerden der Göttlichkeit Jesu in der Anbetung durch die drei Köni­ge aus dem Morgenland darstellt (vgl. Mt 2,1-12).

               Unten an der östlichen Wand des Chorraumes sind zwei mit Ledertapeten belegte Antependien aus der zweiten Hälfte des 18. Jh.s zu sehen. 

 

IV. SEITENALTÄRE = „FENSTER MIT BLICK IN DEN HIMMEL”

 

Die reiche Einrichtung der Kirche ist kein Zufall. Die Altäre, die Bilder an den Kirchenwänden, die Beichtstühle, den Taufstein und die Kanzel kann man mit Fenstern vergleichen, durch die wir in den Himmel hineinblicken können, durch die wir auch Helfer und Mittel sehen, die Gott uns auf dem Weg ins himmliche Reich zur Verfügung gestellt hat (wobei wir nicht vergessen dürfen, dass im Zentrum des Erlösungswerkes das Kreuz Christi steht).

             

1. „Erlösung durch das Kreuz”:

Kreuzigungsaltar mit Reliquien des Heiligen Kreuzes

 

               Der Seitenaltar mit der Kreuzigungsszene ist ein „Gehäuse“ für den Zister­zienser -Schatz – die Reliquie des Heiligen Kreuzes (die Echtheit der Re­liquie bestätigt eine Urkunde vom 16. Juli 1736). Im Hintergrund des Altars befindet sich ein Fresko mit Wolkenmotiv, dass die Wahrheit illustriert, dass der Weg in den Himmel über das Kreuz führt. Der Altar stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jh.s und der ersten Hälfte des 18. Jh.s Im Zentrum des Altars: die Kreuzigungsgruppe (1720-1730) mit Gottesmutter, dem Jünger Johannes und der hl. Maria Magdalena. Im felsigen Unter­bau sind die Szenen der Tränkung Jesu mit Galle, die Nagelung Christi ans Kreuz und die Verteilung der Kleider Christi beim Spiel mit den Würfeln untergebracht. Im Hintergrund des Kreuzes: ein Gemälde auf einem Holzbrett: ein betender Mönch und Jerusalem in seinem Hinter­grund. Den Altar schließt die Skulptur „Ecce Homo” (ca. Mitte des 17. Jh.) ab. An der Wand über dem Altar: die Skulptur Gottes des Vaters. Auf der Predella: Beweinung Christi mit Engeln (17. Jh.), mit Engelgestalten an den Seiten (18. Jh.). Antepedium: Jesus im Grab (Gemälde aus dem 19. Jh., gemalt über ein Bild aus dem 18. Jh.)

 

2. „Maria führt uns zu Jesu”:

Altar der Rosenkranzbruderschaft

 

               Der Altar entstand teilweise im dritten Viertel des 17. Jh.s und teil­weise in der ersten Hälfte des 18. Jh.s. Er wurde 1749 aus dem Dom von Oliva nach Langenau verlegt. Das Hauptgemälde entstand 1750. Auf der Mensa: die 2007 in Fátima eingeweihte und von dort hierher gebrachte Statue Unserer Lieben Frau von Fátima.

               Der Altar hat vier mit Balustern und prachtvollem Rahmenwerk aus der Zeit um 1720 umfasste Stockwerke.

               Erstes Stockwerk: Statuen des hl. Benedikts und des hl. Bernhards (um 1720). Im Zent­rum ein 1750 von der Rosenkranzbruderschaft gestiftetes Gemälde, das die Anbetung Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (im silbernen Kleid mit der Stadtmarke von Danzig und dem Meisterzeichen vom in der Zeit von 1741 bis 1776 tätigen Hieronim Holl III.), vom hl. Dominikus, von Mitgliedern der Rosen­kranzbruderschaft, von Mönchen, Männern, Frauen und Kindern mit Rosenkränzen in den Händen darstellt. Im Hintergrund sieht man die Langenauer Kirche mit einem gemauerten Turm, der 1862 niederbrannte.

               Früher gab es hier eine Schiene, mit deren Hilfe das Gemälde „Mariä Aufnahme in den Himmel“ aus der ersten Hälfte des 18. Jh.s ins Zentrum des Altars gerückt werden konnte. Heutzutage hängt dieses Gemälde neben dem Altar ⑬.

               Zweites Stockwerk: Statuen: Maria mit dem Jesuskind und dem hl. Josef. Gemälde: Jesuskind mit dem Kreuz.

               Drittes Stockwerk: Gemälde „Mariä Aufnahme in den Himmel“

               Viertes Stockwerk: Statuen von zwei Engeln (ca. Mitte des 18. Jh.s), eine Rokoko-Kartusche und die Statue des hl. Kasimirs.

 

3. „Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit”:

Altar des Heiligen Bernhard von Clairvaux

 

               Der Altargiebel stammt aus dem ersten Viertel des 17. Jh.s, das Hauptstockwerk aus dem zweiten Viertel des 18. Jh.s (vor 1743). Der Altar wurde 1751 aus dem Dom von Oliva hierher gebracht.

               Im Hauptfeld: Gemälde aus der Mitte des 18. Jh.s, silberne Kleider aus dem 19. Jh. Das Bild zeigt den hl. Bernhard mit dem Allerheiligsten Sakrament in Begleitung der Bischöfe von Chartres und Poitier vor der Kirche in Couldre, wie dieser an Wilhelm, Herzog von Aquitanien, herantritt. Wilhelm hatte bisher den Gegenpapst Anaklet II. unterstützt und die dem Papst Innozenz II. treuen Bischöfe verfolgt. In der auf dem Gemälde sichtbaren Szene sank Wilhelm vor der hochheiligen Eucharistie zu Boden und wendete sich von der Schisma ab.

               Bekrönung: Gemälde: Christus zeigt Seine Wunden.

               Unter der Mensa: Schild mit der Inschrift „Altare Privilegiatum (…) Benedicto XIV Summo Pontefice conc A.D. MDCCXLIII”: mit diesem Altar ist das von Papst Benedikt XIV. im Jahr 1743 verliehene Privileg gebunden – während einer Messe für die Verstorbenen kann man den vollkommenen Ablass erlangen.

               In der Nähe des Altars befindet sich:

                Gemälde: Melchisedechs Opfergabe als Eucharistietyp (mit Aufschriften in deutscher Sprache).

 

4. Gebet um einen guten Tod:

Altar der Bruderschaft der Schmerzensmutter

 

               Dieser Altar ist mit der Bruderschaft der Schmerzensmutter verbunden. Die Auf­gabe der Bruderschaft besteht im Gebet an der Seite Sterbender. Der Altar ist 1760 ent­standen, als Gehäuse für ein „Feretron“ – ein tragbares, beidseitiges Gemälde im Schmuck­rahmen aus der ersten Hälfte des 18. Jh.s, das bei Prozessionen getragen wird.

               Flügel des Schrankaltars (1760). Die Außenseite der beiden Flügel ist mit pflanzlichen Motiven geschmückt. Auf der Innenseite sind Bilder zu sehen, die die Idee „eines guten Todes“ darstellen. Auf dem linken Flügel: Lazarus auf dem Sterbebett, über Lazarus beugt sich Jesus in Begleitung von Maria und Martha, Lazarus Schwestern und einer jungen Frau. Unter dem Bild ein Zitat aus: Ps 115,15: „Theuer ist für dem Angesicht des Herrn der Tod seiner Heiligen“ (in deutscher Sprache). Auf dem rechten Flügel: Mariä Entschlafung. Maria, in Begleitung des hl. Petrus (im Vorder­grund), einer Frau und eines Mannes, hebt die Augen. Unter dem Bild ein Zitat aus Hld 5,6: „Meine Seele ist zerschmolzen“ (ebenfalls in deutscher Sprache).        

Krönung: Statue der von zwei Engeln angebeteten Gottesmutter mit dem Jesuskind.

               Innerhalb des Schrankaltars befindet sich ein „Feretron“ – ein beidseitiges, bei Prozessionen getragenes Gemälde, geschmückt von schönem Rahmenwerk. Auf der einen Seite befindet sich das Bild der Gottesmutter mit Jesuskind (aus dem Sanktuarium in Łąki Bratiańskie) in einem silbernen Kleid (mit Silberstempeln: einer Stadtmarke von Danzig und den Meisterzeichen von dem in den Jahren 1741-1776 tätigen Meister Hieronim Holl III. und dem Meister Jan Krzysztof Wonnecker I. (tätig 1721-1758) sowie der Repunze von Konstantyn Quartier aus dem Jahre 1740 und einem „S” in der Krone, wahrscheinlich ein Zeichen von Jan Gotfryd Schlaubnitz). Bild auf der anderen Seite: Verteilung von Rosenkränzen und Skapulieren. Das Bild ist in zwei Bereiche geteilt: oben (im Himmel) befinden sich der kreuztragende Christus, Maria und der Heilige Geist, unten (im Fegefeuer?) – König, Bischof und andere Personen. Beide Bereiche verbinden ein von Maria gehaltener Rosenkranz, von Christi Körperseite ausgehende Blutstrahlen sowie vom Himmel herunterkommende und Skapuliere verteilende Engel. Alle Gestalten tragen Metallkleider. Auf dem Bild sind Votivgaben mit den Jahresangaben 1746, 1751, mit dem Namen Jan Nau, vier herzförmige Votivgaben mit dem Datum 1730 und dem Namen Barbara Alezscher und eine mit den Initialen J.A.M.A.M.G.D.G.D.G. zu sehen.

 

VI DIE SPUREN DERER, DIE HIER VOR UNS GEBETET HABEN

 

               1. Vater Iwo Roweder (geb. 1699 in Braunsberg; gest. 1765 in Langenau). Erbauer der Kirchen in Rosenberg (1746) und Langenau (1748).

                Grab von Vater Iwo Roweder in der Vorhalle der Kirche.

               ② Porträt von Vater Iwo Roweder aus dem Jahr seines Todes (über dem Eingang, sichtbar aus dem Inneren der Kirche).

               2. Vater Urban Müller (geb. 1728 in Preußisch Holland; gest. 1799 in Langenau). Komponist und Pfarrer in Langenau, wo er 1799 starb. Er wurde in der Krypta beigesetzt ( – Die Besichtigung der Krypta ist möglich!). Das Epitaph zu Ehren von Vater Müller hängt unter der Chorempore (). Vater Urban ist immer noch in der Langenauer Kirche anwesend, denn man kann hier von ihm komponierte Musik hören (die Aufnahme „Offertorium” in der Ausführung des Ensembles „Cappella Gedanensis” unter der Leitung von Prof. Alina Kowalska-Pińczak kann abgespielt werden).

               3. Sel. Pfr. Bronisław Komorowski (1889-1940), Märtyrer. Ermordet im KZ Stutthof. Vikar in Langenau im Zeitraum vom 2. April 1914 bis Mai 1915. Sein Porträt ist unter der Chorempore zu sehen (), Patron des Oratoriums (auf der anderen Straßenseite).

               4. Unter den Fenstern ( und ) sind zwei Epitaphien zweier hervor­ra­gen­der Pfarrer: Burchard Badach (+1622) und Placyd Werner (+1774) sichtbar. Das erste Epitaphium war bis 1995 im Fussboden des Presbyteriums platziert, das zweite im Fußboden am Altar Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz.

               5. Pfarrer in der Zeit der Freien Stadt Danzig war Pfr. Johannes Ohl, der das Amt im Zeitraum 1929-1945 innehatte. Langenauer Pfarrer nach dem Krieg: Pfr. Antoni Kohutnicki (1945-1959), Pfr. Władysław Żywiński (1959-1968), Pfr. Józef Łyp (1968-1993), Pfr. Grzegorz Rafiński (seit 1993).

               6. Pfr. Johannes Goedeke (1914-2012). Geb. in Kladau, wohnte in Langenau bis zu seiner 1939 in Danzig-Oliva empfangenen Priesterweihe. Gest. in Deutschland. Großer Befürworter der Freundschaft zwischen Deutschen und Polen. Kaplan des „Adalbertus-Werkes”. Laureat der Auszeichnung „Mensch der Versöhnung 2013”.

 

VI. ZUM SCHLUSS – WISSENSWERTES…

 

               1. In der Sakristei: die Monstranz „Caro factum est” und eine Pyxis aus der zweiten Hälfte des 18. Jh.s.

               2. Zwei Eckbeichtstühle aus der Hälfte des des 18. Jh.s. (im Querschiff).

 Sehenswert sind die zur Reue und Aussöhnung mit Gott ermunternden Reliefs.

               3. Auf dem Altar  : das Kruzifix mit Reliquien des hl. Johannes Pauls II. Neben der Kanzel hängt das Bild von Johann Paul II., das im Vatikan auf seinem Grab gesegnet wurde.

               4. Glasfenster, hergestellt im Jahr 2013:

                Glasfenster mit dem Wappen von Anagni, der Ortschaft der hl. Olivia.

                Glasfenster mit dem Wappen von Bari, der Stadt, in der die Reliquien des hl. Nikolaus aufbewahrt werden.

                Glasfenster mit dem Wappen des Zisterzienserordens.

                Glasfenster mit dem Wappen von Langenau aus dem Jahr 1925 (drei goldene Kugeln = ikonografisches Heiligenattribut des hl. Nikolaus).

               6. Wenn wir uns nun zum Ausgang begeben, sehen wir ein prachtvolles, während der Liturgie benutztes Orgelprospekt.

               7. In der Vorhalle der Kirche gehen wir am Grab von Vater Iwo Roweder vorbei . Wissenswert ist, dass der Danziger Metropolit im Jahre 2012 den Informationsprozess über das gottgefällige Leben von Vater Iwo Roweder eingeleitet hat.

 

ZUSATZ. VORSCHLAG DER „IWO-ROWEDER-ROUTE”

 

               1. Basilika in Braunsberg. Taufort von Iwo Roweder.

               2. Basilika und ehemaliger Zisterzienserorden zu Danzig-Oliva. Iwo Roweder trat 1717 ins Olivaer Kloster ein und war im Zeitraum 1738-1754 dessen Prior (in der Sakristei ist ein Porträt von Iwo Roweder in seinem Talar als Rektor des Philosophie- und Theologiestudiums aus dem Jahr 1738 zu sehen).

               3. Abtei in Krakau-Mogila. Aufenthaltsort von Iwo Roweder während seines Studiums und der Priesterweihe (Krakau, 1726) sowie der Amtsausübung als stell­ver­treten­der Prior.

               4. Kirche in Danzig Matarnia (Mattern). Pfarramt von Iwo Roweder im Zeit­raum 1732-1736 (mit Unterbrechungen). In dieser Zeit war Vater Iwo unter anderem Lehrer des künftigen polnischen Königs Stanisław Poniatowski.

               5. Kirche in dem nahe gelegenen Różyny (Rosenberg) (4 km in Richtung Tczew). Iwo Roweder war in den Jahren 1741-1765 Pfarrer in Langenau und Rosenberg . Die sehenswerte Kirche in Rosenberg wurde vom Vater Iwo Roweder 1746 erbaut.

               6. Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) in Danzig, in der sich das lateinische Manuskript der „Lucubrationes” (Nachtstudien) von Iwo Roweder befindet.

 


[1] Es ist kaum möglich, in Bezug auf das 18. Jh. über „Nationalitäten” im heutigen Sinne zu spre­chen. Iwo Roweder kann als ein dem polnischen König gegenüber loyaler „Pomerane” (aus Königlich-Preußen) bezeichnet werden. 

 

(Übersetzung: Marta Turska; Text: Grzegorz Rafiński)



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